14 Tage lang tauschten 47 Achtklässler der Alex-Deutsch-Schule das vertraute Umfeld der Schule gegen Fabrikhallen, Werkstätten, Verkaufsabteilungen oder Pflegeeinrichtungen in Neunkirchen und Umgebung ein. Ihre Erfahrungen zu dem ewig reizvollen Abstecher in die Welt der Berufe teilten sie hinterher einer interessierten Öffentlichkeit in ausgesprochen unterhaltsamer Weise mit.
Unter den Gästen in der Alex-Deutsch-Schule befanden sich natürlich viele stolze Mütter und Väter, froh darüber, dass ihre Kinder einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung der früher oder später einmal unausweichlichen Abnabelung aus der elterlichen Obhut so erfolgreich bewältigt haben. Gekommen waren natürlich auch alle Lehrer und das Team der Berufseinstiegsbegleitung, das sich bereits seit der Klassenstufe 7 in Form vieler Einzelgespräche und Eignungstests oder durch die Koordinierung vielfältiger Maßnahmen außerhalb der Schule nach besten Kräften um die berufliche Zukunft der Jugendlichen bemüht.
Neben Petra Margies, der Leiterin des Überbetrieblichen Ausbildungszentrums Püttlingen, in dessen Räumen die Jugendlichen erst vor kurzem ein berufsorientierendes Praktikum (BOP) absolviert hatten, waren auch Doris Deutsch, Ortsvorsteher Dieter Steinmaier und der Förderausschuss-Vorsitzende und frühere Rektor Arno Schley zu der traditionellen Ausstellungseröffnung gekommen. Mit ihrer Anwesenheit sorgten die Ehrengäste für eine deutliche Aufwertung der Veranstaltung, die sich die beiden Klassen 8a und 8b mit ihren beiden betreuenden Klassenlehrerinnen Andrea Kockler und Anna Hergesell aber auch redlich verdient hatten. Eingesetzt waren die Jugendlichen in vielen Geschäften und großen Kaufhäusern, Fachmärkten, Handwerksunternehmen, Arztpraxen, zwei Krankenhäusern, Betreuungseinrichtungen für Kinder und Senioren, in Autowerkstätten, einer Druckerei, einer Bäckerei, in Apotheken, Drogerien, einer Rechtsanwaltskanzlei, bei der Sparkasse Neunkirchen, bei der Saarbrücker Zeitung, beim Großunternehmen Hydac, einem Spezialisten für Hydraulik und Steuerungstechnik, oder in der EDV-Verwaltung der Uniklinik Saar in Homburg.
„Nirgendwo traten größere Probleme auf, alle fühlten sich bestens aufgehoben und zogen ihren Strang“, so die zufriedenen Klassenlehrerinnen. Weit über die Hälfte der Schüler erteilte ihrem jeweiligen Betrieb nach gängigem Notensystem eine glatte „Eins“ für die Aufnahme, Betreuung und die Tätigkeiten im Allgemeinen. Daneben gab es viele „Zweier“, ein paar Mal die „Drei“, während eine ausreichende Zensur die Ausnahme darstellte und negative Bewertungen erst gar nicht auftauchten. „Die überwiegend guten Rückmeldungen und Bewertungen sprechen für die Betriebe“, sparte Schulleiterin Stephanie Urschel in ihrer Eröffnungsrede nicht mit Lob und richtete auch an alle anderen Beteiligten herzliche Worte des Dankes. Passend dazu intonierte die AG Schulchor unter Leitung von Anna Hergesell den Hit „Applaus“ von den Sportfreunden Stiller. Aus der Karaoke-AG von Musiklehrer Hans Jürgen Geiger glänzten die Achtklässlerinnen und Praktikantinnen Lisa Kolling und Laura Kowalski mit der gefühlvollen Darbietung von Leonard Cohens Welterfolg „Hallelujah“ beziehungsweise mit „Read all about It“, einem Mut verleihenden Text der schottischen Songwriterin Emeli Sandé
Mit Berichten zu Tätigkeiten und Erfahrungen während ihrer Praktika bei der Saarbrücker Zeitung, bei der Mercedes-Benz Torpedo Garage Saarland und der Uniklinik Saar sicherten sich Lisa Kolling, Alexander Dammer und Maximilian Pillion die ungeteilte Aufmerksamkeit der Besucher. Den krönenden Abschluss der kleinen Feier bildete die offizielle Eröffnung einer Präsentation sorgfältig erarbeiteter Praktikumsplakate, auf denen die Schüler beider Klassen ihren Arbeitsplatz sehr anschaulich und mitunter auch außerordentlich kreativ in Wort und Bild vorstellten. Durch die Veranstaltung führte der Praktikumsbeauftragte Jan Grüntjes mit viel Witz, einer Fülle von Zusatzinformationen und auch mit einigen tiefgreifenden Gedanken rund um den Themenkreis der beruflichen Frühförderung in der Alex-Deutsch-Gemeinschaftsschule.
Bericht und Fotos: Erich Hoffmann